Der Anlautbaum
Der Anlautbaum

Kopiervorlagen zum Anlautbaum

In diesem ersten Teil des Anlautbaums liegt der Fokus auf den Anlautbegriffen (Anlautbilder, Anlautbegriffe) und auf der Erstellung systembezogener Freiarbeitsmaterialien ( F der zweite Teil wird sich dagegen primär mit der Darstellung von Lautgebärden sowie weiteren Freiarbeitsmaterialien befassen). Die nachfolgenden Auszüge möchten einen Eindruck des aktuellen Materialangebotes aus Punkt 4 (Arbeitsmaterialien und Kopiervorlagen) geben:

Abbildung zur Anlautabelle (Anlautbaum 2007, 103)

Der Anlautbaum als "Anlauttabelle" (4.1 S. 103)

"... Eine Grundlage unseres Systems ist die hier abgebildete Anlauttabelle, die wir sowohl im Sinne eines "Lesen durch Schreiben" noch mehr aber als Orientierungshilfe - neben den Bildervorlagen für das Klassenzimmer - im täglichen Schriftspracherwerb einsetzen.

Ein weiterer Ansatz ist vor dem Hintergrund einer förderdiagnostischen Zugangsweise zu verstehen. Wechseln Schüler in eine andere Stufe (Unterstufe / Mittelstufe) bietet sich durch die u.a. Kopievorlage ein diagnostisches Inventar derart, dass die Schüler ihre individuellen Lernausgangslagen darlegen können.

Die Buchstaben, deren Graphem-Phonem-Korrespondenzen sicher beherrscht werden, können von den Schülern (unter Beobachtung des Lehrers "bist du sicher?") bunt gestaltet werden und bieten somit für die neue Klasse im Einstieg eine grundlegende Orientierung ..."

Auszug aus Schäfer/Leis: Der Anlautbaum S. 102

Bildervorlagen für das Klassenzimmer (4.2 S. 104 bis 145)

"… Die Bildervorlagen für das Klassenzimmer stellen neben der Anlauttabelle die eigentliche Grundlage unseres Anlautsystems dar. (…)

In der Gestaltung haben wir neben den Prinzipien hinsichtlich der Anlautbilder (Prägnanz, illustrative Kontinuität, Lehrgangunabhängigkeit, Mehrdimensionalität und Kindgemäßheit) darauf geachtet, die Vorlagen nicht mit unnötigen Nebensächlichkeiten zu füllen, sondern auch hier den methodischen Weg klarer Strukturen zu verfolgen. (…)

Die Kopiervorlagen sind in ihren Grautönen so angelegt, dass z.B. der Esel oder der Igel bereits mit zwei Farben sehr echt wirken und gerade den jüngeren Schülern schnelle Erfolge bescheren. (…)

Die Buchstaben haben wir in gemischter Schreibweise als Hohlschriften (Outline-Schriften) im unteren Bereich der Kopiervorlagen angeordnet. Wir haben hier bewusst auf Spurhilfen verzichtet, die Schüler können zunächst die Innenräume malend oder z.T. noch kritzelnd ausfüllen.

Wir empfehlen auch hier im Sinne eines förderdiagnostischen Vorgehens zu beobachten, in welchem Umfang sich die Schüler auf graphomotorische Feinheiten einlassen.

Ist zu erkennen, dass in der Erarbeitung des "E" das Spuren "von oben nach unten und rüber - rüber - rüber" nachvollzogen werden kann, sollten die Schüler auf diese Schreibformen auch schon in diesen Ankerbildern hingewiesen werden. Ist dagegen zu erkennen, dass im fein- / graphomotorischen Bereich weitere Förderbedürfnisse liegen, sollte der malende / spielerische Umgang im Vordergrund stehen. Hier stehen dann die unter 4.3 angeführten graphomotorischen Übungen zur Verfügung.

Die fertigen Bilder hängen wir an einer dünnen Leine mit kleinen Wäscheklammern auf. Durch das farbige Hintergrundpapier wirken die Bilder an sich wie eingerahmt und zeichnen einen gut wahrnehmbaren Kontrast (Ausschneiden mit der Zick-Zack-Schere)…"

Auszug aus Schäfer/Leis: Der Anlautbaum S. 104 und S. 105

Graphomotorische Übungen (4.3 S. 146 bis 186)

Kopiervorlage zum /l/ wie Laterne.
Ausblick auf die Mandals in Teil 2.

"…(…) Wenn wir in 4.2 noch von einer Anbahnung graphomotorischer Fertigkeiten gesprochen haben verstehen wir die in diesem Punkt angebotenen Übungen als ein Schreiben im engeren Sinne.

Wir verweisen hinsichtlich der Voraussetzungen innerhalb dieses Lern- und Entwicklungsfeldes und den grundsätzlich möglichen Schwierigkeiten auf den Punkt 3.2.5 (Graphomotorik). Im Rahmen der nachstehend gezeigten Übungen legen wir Wert auf

  • das saubere Schreiben innerhalb der Buchstabengrenzen,
  • den richtigen Aufbau des Buchstabens entsprechend der Spurvorlagen,
  • das Beachten der unteren, dicken Linie als Grundlinie,
  • das Nutzen des gesamten Zwischenraums innerhalb des Drei-Liniensystems und
  • die Wahrung der Größenverhältnisse zwischen großen und kleinen Buchstaben.

(…) Ist ein sicheres Nachspuren auszumachen, bekommen die Schüler die gesamte Kopiervorlage zur Verfügung gestellt. Wir schlagen folgendes Vorgehen vor:

  • Nachspuren des großen / kleinen Buchstabens
  • Eigenes Spuren des großen Buchstabens (1. Reihe)
  • Eigenes Spuren des kleinen Buchstabens (2. Reihe)
  • Freies Schreiben in der 3. Reihe
  • Nachschreiben des Anlautbegriffes
  • Ausmalen des Ankerbildes

Wir haben uns hinsichtlich der Linienanzahl für einDreiliniensystem entschlossen, um die Schüler - besonders im Anfangsunterricht - nicht mit einer weiteren Linie zu überfordern.

Im Rahmen der Freiarbeit bieten wir diese Arbeitsblätter (…) weiter an. Die Schüler haben hier die Möglichkeit die Buchstaben, deren graphomotorischer Aufbau ihnen noch schwer fällt zu wiederholen und zu festigen.

Analog dazu bieten wir Buchstabenmandalas zu großen und kleinen Buchstaben an (Schäfer/Leis F in Vorbereitung) und stellen fest, dass diese graphomotorischen Übungen eine mitunter beruhigende Wirkung haben und von den Schülern - in einem vertretbaren Zeitfenster - oft genossen werden..."

Auszug aus Schäfer/Leis: Der Anlautbaum S. 146

Anlautdomino (4.4 S. 187 bis 196)

Kopiervorlagen zum Domino.

"… Die Idee des Dominos ist im Allgemeinen bekannt, diesbezügliche Einsatzmöglichkeiten - insbesondere in den Bereichen der Freiarbeit - zeigen sich gerade in solchen Unterrichtssituationen, in denen ein angemessener Wechsel zwischen konzentriertem Lernen und Arbeiten einerseits und spielerischen Elementen andererseits zu berücksichtigen ist. (…).

In unserer ursprünglichen Fassung bauten wir analog zum Memory auch Buchstabenkarten mit ein. Aufgabe der Schüler war es dann sowohl Bild-Bild-Zuordnungen als auch Bild-Graphem-Zuordnungen anzulegen.

Obwohl wir die Buchstabenkarten im Bezug auf oben und unten grafisch aufbereitet hatten (vgl. 4.5), stellten wir doch fest, das im Domino-Spiel das Unterscheiden zu nicht sinnvollen Komplikationen führte (z.B. m und n gegenüber w und u). Infolgedessen haben wir uns entschlossen, den Graphemaspekt außen vor zu lassen (Berücksichtigung findet er im Memory-Spiel) ..."

 

Auszug aus Schäfer/Leis: Der Anlautbaum S. 187 bis 188

 

Anlaut-Memory (4.5 S. 197 bis 211)

Memory-Paar /i/
Memory-Paar /g/
Memory-Paar /f/
Lukas sucht nach dem passenden Graphem.

"... Memory gehört zu einem der beliebtesten Kinderspiele. Was liegt also näher, als die methodischen Gesichtspunkte aufzugreifen und sie in das Materialangebot des Anlautbaums zu integrieren? Im Hinblick auf die Einsatzmöglichkeiten haben wir das gesamte Memory-Material in drei Systeme unterteilt:

  • Da gibt es zum einen das Bild-Bild-Material, das den Geflogenheiten des herkömmlichen Memory entspricht. Aufgabe ist es je zwei gleiche Bilder (1 Paar) zu finden. Diese konventionelle Fassung spielen wir insbesondere mit unseren jüngeren Schülern, die diese spielerische Form nach einer Übungsphase gerne annehmen. (…) Aufgabe ist es mitunter, den Begriff zum Bild zu nennen (hier -> Igel) und das entsprechende Phonem anzugeben – gegebenenfalls mit Lautgebärde als didaktische Erweiterung. (…)
  • Vor dem Hintergrund unserer Zielstellung binden wir natürlich auch die Buchstaben in das Spiel mit ein. Die rechte Abbildung zeigt hier das zu findende Memory-Paar (/g/ wie Gabel). Im Sinne einer Handlungskontrolle findet sich eine Buchstabenmarkierung am rechten unteren Rand. Diese Platzierung wählten wir analog zu unseren konventionellen Fühlbuchstaben, die am rechten unteren Rand eine kleine Mulde als Orientierung haben (www.betzold.de -> Deutsch). Das Spielen gestalten wir auf zweierlei Arten. Spielen homogene Gruppen, die die Buchstabenbilder an sich schon kennen, bzw. diese mit den Bildern der Anlautkette im Klassenzimmer vergleichen können, geben wir je eine Bild-Karte und je eine Buchstabenkarte in das Spiel. Ist von einer mehr heterogenen Gruppe auszugehen, in der etwa noch Schüler im ersten Schulbesuchsjahr mit Schülern aus dem 3 Schulbesuchsjahr miteinander spielen, geben wir ein Bild-Bild-Paar und eine Bild-Buchstaben-Kombination in das Spiel. (…)

  • Schließlich greift die dritte Möglichkeit die Wortbilder der Anlautbegriffe auf, die wir auch in 4.6 (Boxenschreiben) berücksichtigen. Entsprechend den oberen Darstellungen bezüglich einer angemessenen didaktischen Reduktion kann diese Spielform insbesondere bei den älteren Schülern - im Schwerpunkt Mittelstufe bis Oberstufe - zum Einsatz kommen. Meist findet eine primäre Orientierung am Anlaut statt, wodurch das Wort als solches "erlesen" werden kann. Die Vermutung wird dann durch die Analyse der folgenden Laute bestätigt. (…)

Auszug aus Schäfer/Leis: Der Anlautbaum S. 197 bis S. 199 

Boxen-Schreiben (4.6 S. 212 bis 233)

Abbildung aus dem Anlautbaum S. 213
Abbildung aus dem Anlautbaum S. 212

"... Das Schreiben in den Leer-Boxen ist besonders bei unseren größeren Schülern beliebt. Hier können sie - wenn sie den Anlautbaum benutzen - alle Buchstaben eintragen und bekommen fertige Wörter heraus. Sie zeigen so, mit wie vielen Buchstaben sie arbeiten können. Die diagnostische Kunst besteht unseres Erachtens darin, zu hinterfragen und zu beobachten ob die Graphem-Phonem-Verbindungen so gefestigt sind, dass ein Wort auch ohne Anlauttabelle - nur durch das Hören - erschrieben werden kann. (…)

Wir sehen in dieser Übung einen didaktischen Ansatz, der sich auf drei - miteinander in Beziehung stehenden - Ebenen bewegt:

  • Im Sinne eines Arbeitens mit dem Anlautbaum als Lauttabelle eignet sich diese Übung sehr gut zur Schaffung eines Überblicks über die Buchstabenfolgen und zur Orientierung im Alphabet. Meist zielsicher suchen die Schüler die abgebildeten Anlautbilder und übertragen die Grapheme in die Lücken.
  • Durch die Abbildung in gemischt Antiqua nehmen die Schüler die Hoch- und Tiefpunkte der Graphemdarstellung wahr und erkennen mitunter schon Wörter auf Grund ihrer grafischen Figuren. Im Hinblick auf ein Gliedern von Schrift in Texten und Buchstaben in Wörtern dient diese Übung somit auch der visuellen Wahrnehmungsförderung.
  • In einem differentiellen Vorgehen üben die Schüler auch, die Boxen ohne Anlautbaum zu füllen. Oft in Gruppenarbeiten lösen sie Aufgaben durch Hören des Anlautes und tragen die entsprechenden Phoneme in die leeren Boxen ein. Vor diesem Hintergrund bezieht sich diese Übung auf die Fähigkeiten im Bereich der auditiven Wahrnehmungsförderung und diesbezüglichen Analysefähigkeiten.

 

 

Im Punkt 4.6 finden sich als Kopiervorlagen dreierlei Begriffsfelder, die wie folgt unterteilt sind:

1. Anlautbegriffe sind unter der Rubrik Wortbilder 1 bis 12 in alphabetischer Ordnung zusammengefaßt (-> /a/ wie Ameise).

2. Anschließend findet sich ein Angebot zu den sieben Wochentagen.  (Wortbilder Wochentage 1 bis 3 -> Im Beispiel ist der Montag zu sehen)

3. Schließlich sind die Monatsnamen als fester Bestandteil des Unterrichts in unserem Förderschwerpunkt zu berücksichtigen. In unserem Beispiel sieht man den Januar, dessen Beginn möglicherweise für den einen oder anderen Schüler noch unbekannt ist (J wie Jojo). Dennoch finden sie im Anlautbaum den entsprechenden Buchstaben und setzen in ein. Dieses vorgreifende Üben koppelt zurück auf den motivationalen Aspekt, den Buchstaben zu üben und es ist nicht selten fest zu stellen, dass sich Schüler über diesen Weg Buchstaben im Sinne eines handlungsbezogenen und -orientierten Unterrichts erschließen.

Im Sinne einer Differenzierung nach unten ist uns aufgefallen, dass sich manche Schüler für diese Übung des Boxen-Schreibens interessieren, weil sie ihre eigenen visuellen Fähigkeiten entdeckt haben, jedoch in den graphomotorischen Herausforderungen (Schreiben der Grapheme) Hürden finden. Hier bietet es sich an, den Schülern entsprechende Buchstabenkarten an die Hand zu geben, die sie einfach in die leeren Boxen einlegen können, Stempeln wäre eine weitere methodische Alternative. Unseres Erachtens sollte in dieser Übung nicht die graphomotorische Schwerpunktsetzung der Suche nach Graphem-Phonem-Verbindungen im Weg stehen. (…)

Auszug aus Schäfer/Leis: Der Anlautbaum S. 212 bis S. 214

Wendekarten (4.7 S. 234 bis 244)

Michelle gestaltet die Wortbilder der Wendekarten.

"... Die Wendekarten nutzen wir in unserem Verständnis des Anlautbaums primär mit den etwas älteren Schülern, ein grundständiger Buchstabenkanon sollte vorhanden sein, um die Synthese- und Silbenübungen umsetzen zu können.

Der Förderansatz beginnt für die Schüler bereits in der Herstellung. Die Wendekarten werden zunächst an ihren horizontalen Rahmenlinien ausgeschnitten, so dass auf einem noch zusammenhängenden Blatt auf der linken Seite das Anlautbild und auf der rechten Seite das Wortbild zu sehen sind, getrennt sind die beiden Felder lediglich durch eine vertikale Linie. Sollte das Wort nicht direkt mit Hilfe des Anlautes erkannt werden, dient das Anlautbild als Orientierung. In einer gemeinsamen Erarbeitung analysieren die Schüler nun die Anzahl / Gliederung der Silben und gestalten diese in unterschiedlichen Farben (vgl. hierzu auch unsere Ausführungen zur phonlogischen Bewusstheit).

 

Lukas arbeitet alleine mit den Wendekarten. Hier verschleift er gerade das /f/ und das /e/ und bekommt die Silbe /fe/.

Nach der Farbgestaltung bieten wir das Ausmalen des Anlautbildes an. Es zeigt sich, dass einige Schüler mittlerweile großen Wert auf eine analoge Farbgestaltung zu den Bildern der Anlautkette im Klassenzimmer legen. Sind sowohl Wort- als auch Anlautbild farbig gestaltet worden, werden die linke und rechte Seite an der vertikalen Linie zusammengeklappt und in dieser Faltung einlaminiert. Zur Unterstützung von Stabilität und einer nicht durchsichtigen Papierstärke empfehlen wir vor dem Laminieren ein weiteres Stück Papier zwischen die beiden Faltteile zu legen. Bei den Partnerübungen schimmert so das Anlautbild nicht durch.

Zurzeit benutzen wir die Wendekarten in der Hauptsache in zwei unterschiedlichen Formen.

  • Zum einen dienen die Karten als Übungen zum Wortaufbau in Kleingruppenarbeiten. Hierbei verdecken wir mit der linken Hand das ganze Wortbild und geben dem Schüler den Blick auf den Wortanfang ("F") frei. Mit der rechten Hand (Zeigefinger) können wir die Aufmerksamkeit der Schüler noch gezielter auf diesen Buchstaben lenken. Nach der Analyse des /F/ rutschen wir mit der Hand nach links bis der zweite Buchstabe zu sehen ist. Nach der Analyse ( F /e/) verschleifen die Schüler die beiden Laute und bekommen die erste Silbe. Mit der Erarbeitung der weiteren Buchstaben gehen wir analog vor. Das Anlautbild auf der Rückseite dient der Handlungskontrolle.
  • Zum anderen lassen wir die Schüler nach dieser o.g. Hinführung alleine oder in Zweiergruppen mit den Wendekarten arbeiten. Hierbei können sich die Schüler entweder gegenseitig die Wortbilder zeigen oder diese selber - auf dem Tisch liegend - erarbeiten. Als Ergänzung - nach dem Erlesen - bieten wir hierzu das Abschreiben der Wortbilder in unser Dreier-Liniensystem an. So haben die Schüler und wir einen Überblick über die bearbeiteten Wortbilder und Wendekarten.

Insgesamt sind den Variationsmöglichkeiten im Einsatz der Wendekarten keine Grenzen gesetzt, einige möchten wir als weitere Impulse kurz anreißen:

  • Als Alternative zum Wortaufbau von vorne kann man auch mit der hinteren Silbe beginnen ("welches Wort endet mit der Silbe /der/).
  • Im Sinne der Wortgestalterfassung sind die Wortbilder auch mit einem kleineren Stück Pappe entweder von der oberen Hälfte oder von der unteren Hälfte her abzudecken. Die Schüler orientieren sich hier an den Ober- und Unterlängen.
Abdeckungen des Wortbildes
Feder auf der unteren Hälfte
und auf der oberen Hälfte

Schließlich legen wir eine überschaubare Anzahl an Wendekarten mit der Wortbildseite nach oben auf den Tisch und lassen Begriffe nach Ansage suchen ( -> "ich möchte das Wort Feder haben" oder "wer findet das Wort Gabel?"). Wichtig sin

  • die Sitzordnung ( -> alle Schüler müssen von vorne auf die Karten sehen können)
  • und eine gewisse Reduktion der Karten ( -> wir arbeiten mit 4 bis 8 Karten je nach Schülergruppe)

 

Auszug aus Schäfer/Leis: Der Anlautbaum S. 234 bis S. 236

Anlaut-Puzzle (4.8 S. 245 bis 272)

Kopiervorlage zum "O".
Moritz und Lukas schneiden gemeinsam an den Formen des "O".

"…Diese Kopiervorlagen (Anlaut-Puzzle) stehen für alle eigenständigen Grapheme in großen Buchstaben der Druckschrift Nord zur Verfügung, also von A bis Z. Ziel ist es, die ausgeschnittenen Puzzleteile in Orientierung an den bisher eingeführten Buchstaben sowie an den enthaltenen Anlautbildern zusammenzufügen. (…)

Die kleinen Buchstaben haben wir noch außen vor gelassen, da wir feststellen konnten, dass die - hier vermehrt vorkommenden - Rundungen und Feinheiten den Schwerpunkt zu sehr auf das Schneiden verlagern und das eigentliche Buchstabenpuzzle zu kurz kommt.

Im Unterricht kopieren wir die Vorlagen je nach Fertigkeiten der Schüler ebenfalles in DIN A4 oder auf DIN A3. Der Vorteil in den Vergrößerungen besteht darin, dass der feinmotorische Aspekt des Schneidens keine Hürde darstellt, sondern immer noch das Zusammenpuzzeln der Grapheme im Vordergrund stehen bleibt. (…)

Wenn die tatsächliche Form des Buchstabens - alleine, in Partnerarbeit oder mit Hilfe des Lehrers - entwickelt worden ist, stehen Kleber und ein weiteres Blatt zum Aufkleben zur Verfügung. Farbige Blätter als Hintergrund bieten sich zur Kontrastbildung an. Hierbei ist es uns wichtig,

  • dass die Schüler ihren zusammengestellten Buchstaben zunächst auf das Blatt übertragen,
  • die Zusammenstellung nochmals kontrollieren und gegebenenfalls mit Mitschülern überprüfen
  • und erst dann Teil für Teil auf die Unterlage festkleben. (…)

Ist das Puzzlebild fertig, können die Schüler im Sinne einer Maximalplanung die Anlautbilder farbig gestalten und den Buchstaben nachschreiben. (…)"

Auszug aus Schäfer/Leis: Der Anlautbaum S. 245 bis S. 246

 

Silbenkärtchen ( 4.9 S. 273 bis 282)

"… Wir haben in den Ausführungen zum Leselernprozess innerhalb des FSP ganzheitliche Entwicklung mehrfach die Berücksichtigung sprachlicher Förderaspekte betont. Dies findet nun in dem Ansatz der Silbenkarten seine methodische Berücksichtigung. Im Mittelpunkt steht hier die Idee, vor dem Hintergrund des Lesens in Silben und der damit verbundenen auditiven Gliederung von Sprache das Wahrnehmen phonetischer Strukturen zu fördern. (…)

Kopiervorlage für die Silbenkärtchen zu /a/ wie Ameise ( S. 273)

Die Kopiervorlagen beziehen natürlich nur die Wortbilder und Anlautbegriffe mit ein, die sich in mindestens zwei Silben zerlegen lassen. Entsprechend findet sich zu Beginn der Vorlagen zwischen dem /a/ wie Ameise und dem /c/ wie Computer eine Lücke F der Anlautbegriff Baum findet als Einsilber keine Berücksichtigung. Weitere Buchstaben, die nicht aufgenommen wurden sind /m/ wie Maus, /t/ wie Tisch, /u/ wie Uhr und /w/ wie Wal. Innerhalb der Sonderlaute fanden die Laute /ei/ wie Eis, /ö/ wie Öl, /ck/ wie in Sack, /ß/ wie in Fuß, /st/ wie Stern, /sch/ wie Schal und /ch/ wie in Dach oder in Milch keine Berücksichtigung. (…)

In der Hinführung zu dieser Übung legen wir den Schülern meist 3 bis 4 Wörter in den entsprechenden Silben vor. Dies bietet sich sowohl in Einzelarbeit als auch in Kleingruppen an. Der Arbeitsauftrag lautet dann zunächst die zueinander gehörenden Silben zu suchen. Diese erkennen die Schüler an der Handlungsorientierung und der Hilfe zur Handlungsplanung (vgl. Abb. 70). Auf jedem Silbenkärtchen befindet sich auf der unteren Hälfte das Anlautbild zum gesuchten Anlautbegriff.

Diese Gestaltung hat zwei Funktionen:

  • Zum einen finden die Schüler bei einem Arbeitsfeld von 3 Wörtern die zu einander gehörenden Silben zunächst ohne zu lesen - nur durch das Erkennen der jeweiligen Anlautbilder. Dadurch verschaffen sie sich einen Überblick und sortieren erstmal die Silben zu den Anlautbildern. Das kann im Anfang einer solchen Übung beruhigend und motivierend wirken.
  • Zum anderen dient das Anlautbild auf der unteren Hälfte als Orientierung des Legens der Silbenkärtchen. Mit dem Anlautbild nach unten liegt die Silbe direkt richtig und es kommt zu keinen unnötigen Komplikationen (Seitigkeit).

In den nebenstehenden Abbildungen kann man ein Beispiel für das Vorlegen der Silbenkärtchen sehen. Um unsere Schülern in der Einführung dieser Übung nicht zu verwirren, legen wir die Silben in einer überschaubaren Anzahl und einheitlich in eine Leserichtung.

Nach dem Zusammenlegen aller Silbenkärtchen zu den entsprechenden Begriffen (vgl. Abb. 72, 73 und Abb. 74) können die Wörter umgedreht werden und die Schüler überprüfen an der Vollständigkeit der Anlautbilder ihre Ergebnisse selber im Hinblick auf Stimmigkeit (vgl. Abb. 74 / Abb. 75).

Wie in der Übung mit den Wendekarten besteht als Maximalplanung die Möglichkeit, die zusammengelegten Silben abschreiben zu lassen. Dies hat weiterhin die Funktion, die Silben nach dem Zusammensetzen als Wort wahrzunehmen (Vgl. hier die Ausführungen zur phonologischen Bewusstheit)."

Auszug aus Schäfer/Leis: Der Anlautbaum S. 273 bis S. 276

Beispiel für das Vorlegen der Silbenkärtchen mit den Anlautbegriffen Gabel, Käse, Hose (S. 275)
Anika setzt den Begriff Käse zusammen – anschließend kann sie auf der Rückseite ihr Handeln überprüfen (S. 275)